Überschrift 2
WIE?
Der Ablauf eines Mediationsverfahrens
Die Struktur der Mediation hilft den Beteiligten einen konstruktiven Austausch über ihre dahinterliegenden Interessen und Bedürfnisse zu ermöglichen.
Weg vom "WAS" - hin zum "WIE"!
Schritt 1: Vorbereitung und Mediationskontrakt: "Wie wollen Sie zusammenarbeiten?"
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Nur wenn sich alle Beteiligten bewusst und freiwillig auf den Prozess einlassen, kann eine Mediation gelingen, da es ein hohes Maß an Selbstverantwortung braucht.
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Klärung von Erwartungen und der jeweiligen Rollen, mögliche Grenzen, sowie Regeln für den gegenseitigen Umgang miteinander. (Interessen und Bedürfnisse auf der Methodenebene)
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Rahmenbedingungen (Ort, Zeitrahmen, usw)
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Beim Zustandekommen der Mediation schließen alle Beteiligten einen Mediationskontrakt über die vereinbarten obigen Punkte.
Schritt 2: Informations- und Themensammlung: "Worüber möchten Sie sprechen?"
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In dieser Phase geht es erstmal nur um eine Themensammlung, ohne bereits in eine Klärung einzusteigen. Die Sammlung wird bewertungsneutral von der Mediator_In visualisiert.
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Leitfrage: "Welche Themen möchten sie in der Mediation besprechen?"
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Dies bringt eine Fokussierung auf die tatsächlich notwenig zu besprechenden Themen, die oftmals in der emotional aufgeladenen Konfliktsituation nicht mehr klar gesehen werden können. Hier kommen auch Themen zum Vorschein, die nicht unmittelbar Konfliktgegenstand sind und mehr den grundsätzlichen Umgang miteinander betreffen.
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Zusätzlich wird noch geklärt welche Informationen von den Beteiligten noch benötigt werden, um den Konflikt gut bearbeiten zu können.
Schritt 3: Interessen und Bedürfnisse: "Was ist Ihnen jeweils wichtig und weshalb?"
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Diese Phase ist essentiell im Prozess. Die Mediator_In lädt mittels Fragetechniken die Beteiligten ein, sich von verhärteten Positionen weg zu bewegen und die tieferliegenden Interessen und Bedürfnisse spür- und sichtbar zu machen.
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Das Warum hinter den bisherigen Positionen wird transparent und somit für alle Beteiligten nachvollziehbar - es kann verstanden werden, wenn auch nicht zwangsläufig gutgeheißen.
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Dadurch eröffnen sich Lösungsräume und zukunftsfähige Einigungen werden möglich.
Schritt 4: Kreative Ideen- und Optionensuche: "Was ist denn alles vorstellbar?"
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Die Konfliktbeteiligten entwickeln Ideen, die für eine Lösung hilfreich sein können.
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Unterschiedlichste Kreativitätstechniken können beim durchbrechen gewohnter Denkmuster helfen, um neue Optionen entstehen zu lassen. Dies fördert auch eine produktive und entspannte Atmosphäre.
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Es ist wichtig, die entstehenden Ideen noch nicht zu bewerten. Alles darf sein. Auch aus vermeintlich unrealistischen Ideen, können weitere, neue Optionen entwickelt werden.
Schritt 5: Verhandeln und finden konkreter Lösungen: "Was kann ich beitragen?"
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Nun werden die Optionen und Ideen bewertet und ausgewählt.
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Die in der dritten Phase herausgearbeiteten Interessen und Bedürfnisse dienen als Kriterien für die Auswahl.
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Auf der Ebene des Angebotsverhandeln werden konkrete Lösungen gefunden.
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Die Konfliktbeteiligten werden zudem unterstützt die Konsequenzen und Auswirkungen einer Entscheidung zu bedenken, um auch in Zukunft tragfähig zu bleiben.
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Auch eine eventuelle Überprüfung der Umsetzbarkeit wird hinsichtlich aller wichtiger Faktoren geprüft: rechtliche, wirtschaftliche, technische, ökologische, ethische und zwischenmenschliche Machbarkeit.
Schritt 6: Mediationsvereinbarung und Umsetzung: "So soll es in Zukunft weitergehen!"
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Am Ende eines intensiven Mediationsprozesses steht eine tragfähige Vereinbarung einschließlich eines Planes zur Umsetzung.
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Die Vereinbarung schriftlich und mit Unterschrift aller Beteiligter aufzusetzen, erhöht den verbindlichen Charakter der vereinbarten Inhalte.
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Nach einer rechtlichen Prüfung kann diese Mediationsvereinbarung auch die Funktion eines Vertrages übernehmen. (Scheidungsvereinbarung)
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Ein würdevoller Abschluss ist ein wichtiges, letztes Element, weil damit nicht nur der konkreten Vereinbarung, sondern auch dem Veränderungspotential künftigen Miteinanders in Konfliktsituationen, Rechnung getragen wird.
Manchmal kann es sinnvoll sein, in einem angemessenen zeitlichen Abstand eine weitere Sitzung zur Evaluation des Mediationsprozesses zu vereinbaren.